Real bereitet Voraussetzungen für neue Tarifpartnerschaft vor
27. März 2018DownloadNach den bislang erfolglosen Tarifverhandlungen mit Verdi über eine real-eigene Entgeltstruktur hat die METRO AG heute entschieden, tarifpolitische Lösungen innerhalb des Arbeitgeberverbandes AHD vorzubereiten.
Im Sommer 2016 wurde zwischen real und Verdi ein Zukunftstarifvertrag (ZTV) abgeschlossen, der die signifikante Benachteiligung von real hinsichtlich der Personalkosten auflösen sollte. Nach zwei Jahren Verhandlungen ist weder eine Reform des Flächentarifvertrags noch die Herbeiführung eines Haustarifs für real realistisch möglich. "Trotz der im ZTV festgehaltenen Vereinbarungen und Zusagen ist die zweijährige Verhandlung mit Verdi ergebnislos geblieben. Wir haben immer wieder betont, dass neben den sehr erfreulichen Fortschritten bei der strategischen Revitalisierung des operativen Geschäfts die Sicherstellung von wettbewerbsfähigen Kostenstrukturen essentiell für die zukünftige Weiterentwicklung des Unternehmens ist. Wir haben uns aufgrund der offenkundigen Blockadesituation entschieden, Rahmenbedingungen für eine neue tarifpolitische Lösung zu schaffen", so Olaf Koch, Vorstandsvorsitzender der METRO AG.
real hat immer wieder betont, wie wichtig wettbewerbsfähige Personalkosten sind, um den erfolgreichen Kurs der vergangenen Jahre fortsetzen zu können. "Wir nehmen ernüchtert und enttäuscht zur Kenntnis, dass Verdi sich nicht an die Vereinbarung des Zukunftstarifvertrags hält, dem auch die real-Mitarbeiter mit überwältigender Mehrheit zugestimmt hatten", so Patrick Müller-Sarmiento, Co-CEO von real.
Auch die Reformbemühungen für den Flächentarifvertrag zwischen HDE und Verdi sind seit dem Wechsel von real in die OT-Mitgliedschaft ohne erkennbaren Fortschritt. "Wir haben nicht die Hoffnung, dass es kurzfristig zu Änderungen in den Flächentarifverträgen kommen wird, welche zu einer verbesserten Wettbewerbssituation für real führen würden. Daran scheinen einige der Mitgliedsunternehmen einfach auch kein Interesse zu haben", so Heiko Hutmacher, Personalvorstand der METRO AG.
real ist jetzt wie in Zukunft an einer Tarifpartnerschaft interessiert
Deshalb bereitet real jetzt vor, die Voraussetzungen für eine Tarifpartnerschaft außerhalb der HDE-Strukturen zu schaffen. real wird hierzu die Mitgliedschaft im Arbeitgeberverband AHD nutzen. Dieser Schritt wird durch eine gesellschaftsrechtliche Umgliederung ermöglicht. Auf dieser Basis ergibt sich die Möglichkeit, modernere und flexiblere Tarifverträge zu verhandeln.
Die AHD - Unternehmervereinigung für Arbeitsbedingungen im Handel und Dienstleistungsgewerbe e. V. - ist ein offener und eingetragener Verein mit Sitz in Köln. Der Verein wurde am 2.12.1987 in Saarbrücken durch damalige Konzernunternehmen der ASKO AG gegründet und schließt seit vielen Jahren für diverse Konzernunternehmen der METRO Tarifverträge mit verschiedenen Gewerkschaften ab.
Unabhängig von diesen Überlegungen betont die real Geschäftsführung, dass es wie angekündigt zu keinen Einschnitten beim monatlichen Entgelt der bereits bei real Beschäftigten kommen soll:
"Wir haben klare Vorstellungen von einer fairen und zukunftsfähigen Entgeltstruktur. Die Bestandsmitarbeiter wissen, dass es für sie zu keinen Einbußen bei den monatlichen Entgelten kommen wird. Es gilt Lohnkontinuität", so Henning Gieseke, Co-CEO von real.
METRO ist ein führender internationaler Spezialist für den Groß- und Lebensmittelhandel. Das Unternehmen ist in 35 Ländern aktiv und beschäftigt weltweit mehr als 150.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2016/17 erwirtschaftete METRO einen Umsatz von rund 37 Mrd. €. Das Unternehmen liefert maßgeschneiderte Lösungen für die lokalen und internationalen Bedürfnisse seiner Groß- und Einzelhandelskunden. Mit seinen Vertriebsmarken METRO/MAKRO Cash & Carry und Real sowie Belieferungsservices und Digitalisierungsinitiativen setzt METRO die Standards von morgen: für Kundenfokussierung, digitale Lösungen und tragfähige Geschäftsmodelle.