Insights – Qualitätssicherung

17. April 2025

Interview mit Daniela Fetecauova | Qualitätssicherung von Eigenmarkenprodukten | Zahlen und Fakten

Sensorische Prüfung von Käse der Eigenmarke
Qualität ist das Fundament unseres Lebensmittel­geschäfts. Entsprechend spielt Qualitäts­sicherung auch eine zentrale Rolle bei METRO, wenngleich diese oft im Hintergrund und wenig sichtbar für Kunden und Öffentlichkeit abläuft. Zudem ist Qualitäts­sicherung nicht nur mit unseren Produkten verbunden, sondern auch mit unseren Prozessen als Lebensmittel­großhändler – von der Produktion und Warenbeschaffung über die gesamte Lieferkette bis zum Verkauf in unseren Großmärkten oder via Lieferservice an unsere Kunden. In dieser Ausgabe wollen wir einen Einblick geben, wo Qualitäts­sicherung bei METRO überall ins Spiel kommt, welche Prioritäten dabei verfolgt werden und warum gerade unsere Eigenmarken dabei eine so wichtige Rolle spielen.

„Die Produktqualität steht an erster Stelle“

Daniela Fetecauova, SVP Quality Assurance (QA) der METRO AG, ist der „Kopf“ der Qualitäts­sicherung bei METRO – und damit für den gesamten Prozess und alle Aspekte des Qualitäts­versprechens von METRO als Großhändler verantwortlich. Ideale Voraussetzungen also, um uns im Interview mehr über die Arbeit der Qualitäts­sicherung, den Einfluss der sCore-Strategie und die Bedeutung der Digitalisierung zu verraten.

Daniela Fetecauova, Senior Vice President of Quality Assurance bei METRO AG

Daniela Fetecauova, SVP Quality Assurance (QA) der METRO AG

Welche Rolle spielt die Qualitätssicherung bei METRO als internationaler Großhändler?

Fetecauova: Die Qualitäts­sicherung spielt eine entscheidende Rolle bei der Gewährleistung der Lebensmittel­sicherheit und -qualität über die gesamte Lieferkette hinweg. Dies stärkt nicht nur die positive Reputation der Marke METRO, sondern auch das Vertrauen unserer Kunden.

Das konzernweite Qualitäts­management­system (QMS) bildet die technische Grundlage dafür. Es gewährleistet die ordnungsgemäße Produktion, logistische Abwicklung, Lagerung und Verteilung der Waren – insbesondere bei ultrafrischen Produkten wie Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse. Zudem werden regelmäßig Hygiene- und Sicherheits­kontrollen durchgeführt.

Durch das QMS steuern wir zudem auch das Lieferanten- und Qualitäts­management speziell für unsere Eigenmarken, die eine Schlüssel­kompetenz von METRO und ein Kernelement unserer sCore Strategie darstellen.

Welche Aspekte sind in der Qualitätssicherung besonders wichtig?

Fetecauova: Wir haben drei Prioritäten definiert. Die Produktqualität steht an erster Stelle, insbesondere bei unseren Eigenmarken und im Ultrafrische­sortiment. Die Kunden entscheiden sich vor allem wegen der Qualität und Frische für die Produkte für METRO. Daher muss das weltweite Qualitäts­management die hohen Erwartungen auch erfüllen oder sogar übertreffen.

Zweitens ist es für METRO als Multichannel-Großhändler von entscheidender Bedeutung, dass wir über die entsprechende Qualitäts­management-Infrastruktur sowie die notwendigen Prozesse entlang der Lieferkette verfügen. Es geht darum, die Sicherheit, Qualität und Frische der Lebensmittel von der Produktion über die Logistik bis hin zu unseren Großmärkten und Depots sowie der weiteren Belieferung an unsere Kunden zu gewährleisten.

Und nicht zuletzt treiben wir auch die Digitalisierung unserer Arbeit kontinuierlich voran, um die Effizienz und Transparenz unserer Arbeit zu verbessern. Bereits heute setzen wir in großem Umfang digitale Tools und Lösungen ein, beispielsweise bei der Entwicklung von Eigenmarken­produkten oder bei Qualitäts­kontrollen in unseren Lägern, Märkten und Depots. Der nächste Schritt wird der Einsatz von KI-Anwendungen sein.

Qualitätsprüfung bei der Warenannahme in dem Logistiklager

Eigenmarken nehmen also eine besondere Stellung ein. Wie ist die Qualitätssicherung konkret in die Eigenmarkenentwicklung eingebunden?

Fetecauova: Der Prozess der Eigenmarken­entwicklung ist eine bereichs­übergreifende Aufgabe, die eine enge Zusammenarbeit zwischen Beschaffung, Eigenmarken­management, Lieferketten­management und Qualitäts­sicherung erfordert. Wir sind bereits bei der Definition des Anforderungs­profils beteiligt, wenn es um Fragen wie Inhaltsstoffe, Sensorik, Etikettierung oder Verpackung geht. Dabei orientieren wir uns immer am Markt-Benchmark, den Kunden­bedürfnissen sowie den geltenden gesetzlichen Bestimmungen.

Zudem sind wir auch in den Prozess der Lieferanten­auswahl eingebunden. Die Lieferanten für die METRO Eigenmarken müssen nach den anerkannten Standards der GFSI (Global Food Safety Initiative) zertifiziert sein oder die METRO Assessment Solution (MAS) erfüllen. Außerdem führen wir bei den Herstellern vor Ort Kontrollen und Audits durch. Derzeit sind rund 90 % unserer Eigenmarken-Lieferanten weltweit GFSI-zertifiziert, die übrigen 10 % erfüllen die Anforderungen der MAS-Audits. Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Durchführung von sensorischen Tests in unserem internen Produkt­bewertungs­zentrum mit professionellen Köchen, um sicherzustellen, dass die ausgewählten Produkte den Kunden­bedürfnissen vollständig entsprechen.

Und wie sieht die Qualitäts­sicherung im Tages­geschäft aus, nachdem ein Eigenmarken­produkt eingeführt wurde?

Fetecauova: Nach der Markteinführung überprüfen wir die Qualität des Produkts mindestens einmal jährlich in zertifizierten Labors. Zusätzlich führen wir weiterhin regelmäßig sensorische Tests mit Profiköchen durch, um die Produkt­eigenschaften und Qualität mit den neuesten Marktstandards abzugleichen. Das Feedback unserer Kunden wird ebenfalls sorgfältig analysiert, um eventuelle Beanstandungen zu beseitigen bzw. gegebenenfalls Korrektur- und Präventiv­maßnahmen einzuleiten. Darüber hinaus führen wir stich­probenartige Audits bei den Produzenten durch, um die Einhaltung der GFSI-Standards sicherzustellen und führen regelmäßige Qualitäts­kontrollen und Audits in unseren Märkten und Lagern durch.

Wie messen Sie die Leistung der Qualitäts­sicherung insgesamt?

Fetecauova: Wir nutzen den Net Promoter Score (NPS) als wichtiges Instrument zur Messung der Kunden­zufriedenheit. Die Produkt­qualität ist dabei seit vielen Jahren in allen Ländern ein entscheidendes Kriteriumund wir freuen uns, dass unsere hohe Qualität immer wieder zu den Gründen gehört, warum die Kunden METRO vertrauen. Zudem überwachen wir konkret die Produktqualität und -sicherheit kontinuierlich durch vierteljährliche Kontrollen. Dazu gehört zum Beispiel die Überprüfung der Anteil der Lieferanten, die nach den GFSI-Standards zertifiziert sind, oder die Anzahl der qualitäts­bezogenen Beschwerden bei unseren Labortests.

Im Rahmen ihrer Wachstums­strategie setzt METRO verstärkt auf Einfachheit, Effizienz und Kundennähe. Was bedeutet das für die künftige Arbeit der Qualitäts­sicherung?

Fetecauova: Wie bereits erwähnt werden wir die Digitalisierung unserer Arbeit weiter vorantreiben, da sie nicht nur die Effizienz der Qualitäts­sicherung steigert, sondern auch die allgemeine betriebliche Produktivität erhöht und das Serviceniveau verbessert. Darüber hinaus werden Eigenmarken auch weiterhin einen Schwerpunkt unserer Arbeit bilden. Die direkte Beteiligung von Profiköchen an der Produkt­entwicklung und Qualitäts­bewertung ist hierbei ein einzigartiger und wertschöpfender Ansatz von METRO. Dies wollen wir in Zukunft durch eine verstärkte Kunden­kommunikation über die Sicherheit und Qualität unserer Produkte noch weiter ausbauen.

Qualitätssicherung von Eigenmarkenprodukten

Qualitätssicherungsprozess für Eigenmarkenprodukte

Bei METRO spielt die Qualitäts­sicherung (QS) eine zentrale Rolle bei der Sicherung und Optimierung der hohen Qualität unseres Produkt­portfolios – insbesondere mit Blick auf unsere Eigenmarken­produkte, bei denen QS in den gesamten Produktlebens­zyklus eingebunden ist.

Bei der Entwicklung von Eigenmarken­produkten formuliert die Qualitäts­sicherung das Qualitäts- und Nachhaltigkeits-Anforderungs­profil für die spezifischen Artikel, u. a. in Bezug auf Inhaltsstoffe, Sensorik, Kennzeichnung oder Verpackung. Dies erfolgt auf Basis vergleichbarer (Marken-)Benchmarks, der Kunden­bedürfnisse sowie den anwendbaren lokalen gesetzlichen Vorschriften. Die Muster der potenziellen Lieferanten werden anschließend von der Qualitäts­sicherung getestet, um z. B. die Sensorik, Gebrauchs­tauglichkeit sowie Verpackung des betreffenden Produkts zu bewerten. An dieser Analyse sind auch Profiköche beteiligt, um sicherzustellen, dass die Erwartungen der professionellen Kunden erfüllt werden.

Wenn die produzierten Waren beim Logistik­lager eintreffen, werden die eingehenden Sendungen mithilfe digitaler Tools auf Qualität, Frische, Kühlketten­integrität, Verpackung, aber auch auf die grundsätzliche Auftrags­erfüllung überprüft. Wenn die Produkte später im METRO Großmarkt oder FSD-Depot ankommen, führen QA-Experten zudem regelmäßige HACCP-Kontrolle auf digitalem Wege durch, um die vollständige Einhaltung der Lebensmittel­sicherheits­standards an verschiedenen Kontrollpunkten, einschließlich Temperatur, Hygiene und Haltbarkeit des Produkts, sicherzustellen.

QA-Experten unternehmen außerdem Lieferanten­besuche, um sicherzustellen, dass deren Standorte bzw. Produktionsstätten den GFSI Standards (Global Food Safety Initiative) entsprechen oder die METRO Assessment Solution (MAS) erfüllen. Darüber hinaus führt QA auch bei seinen regelmäßigen Audits Lieferanten­inspektionen auf Basis von Risikobewertungs­kriterien durch.

Da sich QA der kontinuierlichen Qualitäts­überprüfung und Optimierung der Eigenmarken­produkte verschrieben hat, wird die Qualitäts­überwachung auch nach der Produkt­einführung regelmäßig in externen Labors durchgeführt. Zudem ist auch das Kunden­feedback ein wichtiger Kanal, um die Eigenmarken­produkte weiter zu verbessern und den Kunden­bedürfnissen noch besser gerecht zu werden.

Zahlen und Fakten

Globales Netzwerk von Qualitätssicherungsspezialisten
Zertifizierung von Eigenmarkenlieferanten
Anwendung des Digitale Tools für Qualitätskontrollen
Eigenmarkenprodukte getestet von Profiköchen

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