METRO wächst im Q1 2022/23 um 5 % und setzt Wachstumstrend trotz Cyber-Angriff fort
08. Februar 2023Der Außer-Haus-Konsum zeigte sich bei anhaltender, aber leicht abschwächender Inflation stabil. In diesem Marktumfeld konnte das Unternehmen erfolgreich Marktanteilsgewinne im HoReCa-Geschäft in Deutschland, Frankreich, Spanien und Italien verteidigen. Gleichzeitig wirkte sich der Cyberangriff deutlich auf das erste Quartal aus. Alle Vertriebskanäle (stationäres Geschäft, Belieferung und METRO MARKETS) sowie alle Segmente außer Russland trugen zum Wachstum bei. Der Umsatz in lokaler Währung stieg im Q1 2022/23 um 5,2 %, der berichtete Umsatz erhöhte sich um 6,6 % auf 8,1 Mrd. € (Q1 2021/22: 7,6 Mrd. €). Das EBITDA bereinigt lag bei 465 Mio. € (Q1 2021/22: 521 Mio. €), die Ergebnisbeiträge aus Immobilientransaktionen bei 207 Mio. € (Q1 2021/22: 3 Mio. €). Zudem wurde im Dezember 2022 eine Vereinbarung zur Veräußerung des indischen Geschäfts unterzeichnet, die im ersten Halbjahr des Kalenderjahres 2023 abgeschlossen werden soll. Der Ausblick für Umsatz und EBITDA bereinigt für das Geschäftsjahr 2022/23 sowie die mittelfristigen Ambitionen werden bestätigt.
„Unsere Wachstumsdynamik setzt sich fort und wir haben die Umsetzung der sCore-Strategie trotz des Cyberangriffs auch im 1. Quartal des neuen Geschäftsjahres konsequent vorangetrieben. METRO wächst in allen Kanälen und allen Segmenten mit Ausnahme von Russland, wir verteidigen gewonnene Marktanteile und die Gastronomie zeigt eine wachsende Zuversicht für das laufende Jahr. Zudem sehen wir starke Fortschritte bei unseren strategischen Erfolgsindikatoren. So hat neben dem weiteren Ausbau der Belieferung sowie unseres strategischen Kundenanteils insbesondere der Umsatzanteil unserer Eigenmarken gegenüber dem Vorjahreszeitraum stark angezogen. Mit ihnen bieten wir unseren Kunden in einer Zeit hoher Inflation Produkte, die mit hoher Qualität und einem starken Preis-Leistungsversprechen überzeugen. Außerdem haben wir uns im Einklang mit unseren strategischen Prioritäten im Dezember von unserem indischen Geschäft getrennt. Das erlaubt uns eine noch stärkere Fokussierung auf das Wachstum im übrigen Länderportfolio“, sagte Dr. Steffen Greubel, Vorstandsvorsitzender der METRO AG.
Umsatzwachstum in fast allen Segmenten
In Deutschland stieg der berichtete Umsatz in Q1 2022/23 um 3,5 %. Die Umsetzung der sCore-Strategie und die damit verbundene Einführung einer volumenabhängigen Preispolitik („Buy more, pay less“) machten gute Fortschritte. Dies zeigte sich auch in der Umsatzentwicklung mit den HoReCa-Kunden. Das HoReCa-Geschäft entwickelte sich gut und gewonnene Marktanteile konnten verteidigt werden. In Deutschland folgte das EBITDA bereinigt mit 84 Mio. € (Q1 2021/22: 83 Mio. €) der Umsatzentwicklung und es wurde ein stabiles EBITDA bereinigt erreicht.
Im Segment West stieg der berichtete Umsatz um 3,9 %. Hierzu trugen insbesondere die Länder Frankreich, Italien und Spanien bei. Darüber hinaus erreichten die Belieferungsspezialisten Pro à Pro Frankreich, Pro a Pro Spanien und Aviludo 2-stellige Wachstumsraten. Die fehlenden Umsätze des im Juni 2022 veräußerten belgischen Geschäfts konnten durch die Erstkonsolidierung der AGM-Märkte in Österreich seit Mai 2022 zum Teil kompensiert werden. Das HoReCa-Geschäft in Frankreich, Spanien und Italien entwickelte sich gut und gewonnene Marktanteile konnten verteidigt werden. Das EBITDA bereinigt ging deutlich auf 173 Mio. € (Q1 2021/22: 202 Mio. €) zurück. Des Weiteren wirkte sich in einzelnen Ländern bereits die erwartete Kosteninflation aus.
In Russland stieg der berichtete Umsatz durch positive Wechselkurseffekte um 11,3 %. In lokaler Währung ging der Umsatz im Q1 2022/23 deutlich um -14,1 % zurück. Der russische Krieg in der Ukraine und die damit verbundene Kaufzurückhaltung wirkten sich negativ aus. Des Weiteren beeinträchtigte der Cyberangriff das Geschäft signifikant. Das EBITDA bereinigt in Russland ging auf 60 Mio. € (Q1 2021/22: 81 Mio. €) zurück. Der währungsbereinigte Rückgang um 45 Mio. € folgte der Umsatzentwicklung.
Im Segment Ost wuchs der berichtete Umsatz um 8,9 %, gegenläufig wirkte hier die Entwicklung der türkischen und ukrainischen Währung. Nahezu alle Länder trugen zu der positiven Entwicklung bei, vor allem getrieben durch die deutlich positive Entwicklung des HoReCa-Geschäfts. Den größten Umsatzzuwachs verzeichnete stark inflationsgestützt die Türkei. In der Ukraine entwickelte sich der Umsatz trotz des Krieges resilienter als zu erwarten und ging gegenüber dem vom Krieg noch unbeeinflussten Vorjahresquartal um 22,5 % zurück. Im Segment Ost folgte das EBITDA bereinigt ebenfalls grundsätzlich dem Umsatzwachstum und stieg im Q1 2022/23 auf 146 Mio. € (Q1 2021/22: 140 Mio. €). Insbesondere die Türkei, die Tschechische Republik und Classic Fine Foods trugen zu der guten Entwicklung bei. Angepasst um Wechselkurseffekte stieg das EBITDA bereinigt im Segment Ost um 18 Mio. €.
Im Segment Sonstige stieg der Umsatz um 31 Mio. € auf 51 Mio. € (Q1 2021/22: 20 Mio. €) und beinhaltet den METRO MARKETS Umsatz von 21 Mio. € (Q1 2021/22: 15 Mio. €). Dieser Anstieg ist auf die positive Entwicklung im Digitalgeschäft mit einem starken Wachstum des Marktplatzes in Deutschland, Spanien, Italien und Portugal zurückzuführen. Zudem trugen der Umsatz des POS-Anbieters Eijsink sowie der Günther-Gruppe ebenfalls zum Anstieg bei. Das EBITDA bereinigt lag bei -2 Mio. € und damit unter dem Vorjahr (Q1 2021/22: 15 Mio. €). In zum Vorjahr unveränderter Höhe profitierte das EBITDA bereinigt auch von den noch bis April 2023 anfallenden Lizenzerlösen aus der Partnerschaft mit Wumei. Der Rückgang ist auf das Auslaufen von sonstigen Posttransaktionseffekten und weitere Investitionen in Digitalisierung zurückzuführen.
Zum 31. Dezember 2022 umfasste das Standortnetz 628 Standorte, davon 524 Out-of-Store (OOS)1 und 64 Depots. Aufgrund des Verkaufs des indischen Geschäfts2 sind die 31 indischen METRO Märkte nicht mehr im Standortnetz enthalten. Darüber hinaus wurden zwei der AGM Standorte, Klagenfurt und Bludenz, aufgrund kartellrechtlicher Auflagen abgegeben.
METRO Finanzkennzahlen Q1 2022/23 | ||||
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Finanzkennzahlen (Mio. €) | Q1 2021/22 | Q1 2022/23 | Veränderung | Veränderung in % |
Umsatz (netto) | 7.604 | 8.107 | 503 | 6,6% |
EBITDA bereinigt | 521 | 465 | -56 | -10,7% |
EBIT | 333 | 464 | 131 | 39,5% |
Ergebnis je Aktie in € (unverwässert = verwässert) | 0,54 | 1,44 | 0,90 | - |
Multichannel-Entwicklung | ||||
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Umsatzentwicklung (Mio. €) | Q1 2021/22 | Q1 2022/23 | Veränderung | Ambition GJ 2030 |
Stationäres und sonstiges Geschäft | 6.207 | 6.453 | 246 | ~1,2x vs. 2020/21 |
FSD | 1.383 | 1.632 | 250 | > 3 x vs. 2020/21 |
METRO MARKETS Umsatz | 15 | 21 | 7 | - |
METRO MARKETS Marktplatzumsatz1 | 31 | 34 | 3 | > 3 Mrd. € |
1 Gesamtvolumen der METRO MARKETS Plattform (und der Plattformen von Drittanbietern) ohne Mehrwertsteuer und nach Stornierungen, aber vor jeglichen Abzügen; beinhaltet Verkäuferumsätze in vollem Umfang.
Netzwerk | ||||
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30.09.2022 | 31.12.20221 | Veränderung | Veränderung in % | |
Märkte & Belieferung (Anzahl Länder) | 31 | 30 | -1 | -3% |
Marktplatz (Anzahl Länder) | 3 | 4 | 1 | 33% |
Märkte (Anzahl Standorte) | 661 | 628 | -33 | -5% |
davon Belieferung OOS (Anzahl Standorte)2 | (555) | (524) | (-31) | (-6%) |
FSD-Depots (Anzahl Standorte) | 64 | 64 | 0 | - |
1 Aufgrund des Verkaufs des indischen Geschäfts (Genehmigung durch die Aufsichtsbehörde im ersten Halbjahr des Kalenderjahres 2023 erwartet) ist METRO Indien nicht mehr im Länderportfolio und die 31 indischen METRO Märkte nicht mehr im Standortnetz enthalten.
2 OOS bezieht sich auf das bestehende METRO Standortportfolio und umfasst einerseits METRO Märkte, die aus dem Markt beliefern, und andererseits Märkte, die ein eigenes Depot im Markt betreiben.
METRO Segmente Umsatz und Ergebniskennzahlen Q1 2022/23 | ||||||||
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Umsatz (Mio. €) | Abweichung (€) | Wechselkurseffekte | Abweichung (lokale Währung) |
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Q1 2021/22 |
Q1 2022/23 |
Q1 2021/22 |
Q1 2022/23 |
Q1 2021/22 |
Q1 2022/23 |
Q1 2021/22 |
Q1 2022/23 |
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Gesamt | 7.604 | 8.107 | 20,0% | 6,6% | 0,6% | 1,5% | 19,4% | 5,2% |
Deutschland | 1.297 | 1.343 | 0,7% | 3,6% | 0,0% | 0,1% | 0,7% | 3,5% |
West | 3.043 | 3.162 | 36,1% | 3,9% | 0,0% | 0,0% | 36,1% | 3,9% |
Russland | 798 | 888 | 17,9% | 11,3% | 10,1% | 25,4% | 7,8% | -14,1% |
Ost | 2.447 | 2.663 | 14,8% | 8,9% | -1,8% | -6,2% | 16,6% | 15,0% |
Sonstige | 20 | 51 | - | - | - | - | - | - |
EBITDA bereinigt | Transformationskosten | Ergebnisbeiträge aus Immobilien transaktionen |
EBITDA | ||||||
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Mio. € |
Q1 2021/22 |
Q1 2022/23 |
Abweichung (€) |
Q1 2021/22 |
Q1 2022/23 |
Q1 2021/22 |
Q1 2022/23 |
Q1 2021/22 |
Q1 2022/23 |
Gesamt | 521 | 465 | -56 | -4 | -1 | 3 | 207 | 528 | 673 |
Deutschland | 83 | 84 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 83 | 84 |
West | 202 | 173 | -30 | 0 | -1 | 0 | 4 | 202 | 178 |
Russland | 81 | 60 | -21 | 0 | 0 | 0 | 0 | 81 | 60 |
Ost | 140 | 146 | 6 | -4 | 0 | 0 | 0 | 144 | 146 |
Sonstige | 15 | -2 | -17 | 0 | 0 | 3 | 203 | 19 | 201 |
Konsolidierung | -1 | 4 | 5 | 0 | 0 | 0 | 0 | -1 | 4 |
1 OOS bezieht sich auf das bestehende METRO-Marktnetz und umfasst sowohl METRO-Märkte, die direkt aus dem eigenen Bestand liefern, als auch Märkte, die ein eigenes Depot innerhalb des Marktes betreiben.
2 Vollzug im ersten Halbjahr des Kalenderjahres 2023 erwartet.
METRO ist ein international führender Lebensmittelgroßhändler, der auf die Bedürfnisse von Hotels, Restaurants und Caterern (HoReCa) sowie von unabhängigen Händlern (Trader) spezialisiert ist. Die weltweit über 17 Millionen METRO Kunden profitieren vom einzigartigen Multichannel-Mix des Großhandelsunternehmens: Kunden können ihre Ware sowohl in einem der großflächigen Märkte vor Ort als auch per Belieferung (Food Service Distribution, FSD) beschaffen alles digital unterstützt und vernetzt. Parallel entsteht mit METRO MARKETS ein internationaler Online-Marktplatz für die Bedürfnisse von professionellen Kunden, der seit 2019 kontinuierlich wächst und expandiert. „Nachhaltig Handeln“ ist einer der Unternehmensgrundsätze, METRO ist langjährig gelistet in u.a. den Nachhaltigkeitsindices und rankings FTSE4Good, MSCI, CDP und Dow Jones Sustainability Index. METRO ist in über 30 Ländern aktiv und beschäftigt weltweit mehr als 93.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2021/22 erwirtschaftete METRO einen Umsatz von 29,8 Mrd. €. Mehr Informationen unter MPULSE.de, unserem Onlinemagazin.