Menschenrechte in der Lieferkette: METRO wird zum 1. Juni SEDEX-Mitglied

29. Mai 2019

METRO wird mit Wirkung zum 1. Juni Mitglied bei SEDEX. Die gemeinnützige Organisation aggregiert Daten zu sozialen Standards in der Lieferkette. METRO stärkt damit das eigene Engagement für die Durchsetzung und Einhaltung von Sozialstandards.

Menschenrechte in der Lieferkette

METRO stärkt Menschenrechte in der Lieferkette

Der internationale Großhandels- und Lebensmittelspezialist METRO wird mit Wirkung zum 1. Juni Mitglied bei SEDEX (Supplier Ethical Data Exchange). Die gemeinnützige Organisation mit Hauptsitz in London ist die größte, auf Kooperation beruhende Plattform, die Daten zu sozialen Standards in der Lieferkette aggregiert, verwaltet und seinen Mitgliedern zur Verfügung stellt. 2001 von mehreren britischen Handelsunternehmen begründet, ist SEDEX seit 2004 aktiv und vereint auf seiner Plattform mittlerweile über 30.000 Kunden und Lieferanten weltweit.

Über eine sichere Online-Plattform können SEDEX-Mitglieder Informationen über Arbeitsstandards, Gesundheit, Sicherheit, Umwelt und Geschäftsethik austauschen und verwalten. Die Mitglieder haben auch Zugang zu einer Reihe von Ressourcen und Berichten, einschließlich branchenspezifischer Fragebögen und marktführender Risikoanalysetools. Ziel der Datenbank ist es, größtmögliche Transparenz herzustellen und einen effizienten Zugang zu den spezifischen Lieferkettendaten herzustellen, um die Umsetzung von Sozial- und Umweltstandards in der internationalen Wertschöpfung voranzutreiben.

METROs Weg Sozialstandards in der Lieferkette zu sichern

METRO stärkt mit der SEDEX-Mitgliedschaft das eigene Engagement für die Durchsetzung und Einhaltung von Sozialstandards in den Food- und Non-Food-Lieferketten. Operativ tätig im Großhandels- und Belieferungsgeschäft in 36 Ländern weltweit, hält METRO im Schnitt rund 50.000 Food- und Non-Food-Produkte für seine über 24 Millionen professionellen Kunden weltweit vor. Das bedeutet die Zusammenarbeit mit einer Vielzahl von internationalen Zulieferern, Erzeugern und Herstellern. „Unser Ziel ist es, sozial verträgliche Arbeitsbedingungen innerhalb unserer Beschaffungskanäle sicherzustellen. Grundvoraussetzung für die Zusammenarbeit mit unseren Geschäftspartnern ist, dass sie ähnliche Werte wie wir achten. Deswegen ist der METRO Verhaltenskodex für uns fester Bestandteil jeder Geschäftsbeziehung“, sagt Veronika Pountcheva, Global Director Corporate Responsibility METRO AG, die erst im März 2019 zur Co-Vorsitzenden des Consumer Good Forums Sustainability Steering Committees gewählt wurde und zudem Mitglied im Aufsichtsrat von amfori Business Social Compliance Initiative (amfori BSCI) ist, einem Überwachungs- und Qualifikationssystem für Sozial- und Umweltstandards. Der METRO Verhaltenskodex umfasst die Einhaltung der Menschenrechte nach UN- und ILO-Standard, Umweltschutz sowie Vorschriften zur Unternehmensethik, insbesondere zur Bekämpfung von Korruption und Bestechung, zum Kartell- und Wettbewerbsrecht sowie zum Datenschutz.

Gute Bedingungen brauchen starke Partnerschaften

METRO setzt auf Sozialstandardsysteme als wesentlichen Prozessbestandteil in der Bewertung von Standards in der Lieferkette und gleichzeitig als Instrument, um Verbesserungen nachhaltig zu implementieren. Als eines der Gründungsmitglieder der amfori BSCI setzt METRO sich seit Jahren dafür ein, systematisch sozial gerechte Arbeitsbedingungen bei den Eigenmarkenproduzenten zu etablieren. Der Ansatz des Großhändlers ist es, die eigenen Lieferanten und deren Produktionsstätten beim Aufbau eines entsprechenden Managementprozesses zu begleiten. So hat METRO auch den BSCI-Verhaltenskodex unterzeichnet, der auf 11 Grundsätzen basiert und vielfältige Sozial- und Umweltstandards umfasst. Neben dem BSCI Standard akzeptiert METRO auch eine Reihe sorgfältig ausgewählter weiterer Standards und Zertifikate, um die Einhaltung von Sozialstandards in den eigenen Lieferketten zu prüfen:

  • SA8000 (Social Accountability)
  • ICTI (International Council of Toy Industry)
  • ICS (Initiative Clause Sociale)
  • ETI (Ethical Trading Initiative), sofern sie gemäß den SMETA-Richtlinien (Sedex Members Ethical Trade Audit) durchgeführt wird
  • RBA (Responsible Business Association (vormals EICC, Electronic Industry Citizenship Coalition)
  • FLA (Fair Labor Association)
  • ASC (Aquaculture Stewardship Council)
  • BAP (Best Aquaculture Practices)
  • RSPO (Roundtable for sustainable palm oil)

Audits und Deal-Breaker-Prozesse für nachhaltige Verbesserung

Um faire und sozial gerechte Arbeitsbedingungen im Lieferkettenmanagement sicherzustellen, setzt METRO in seinen Geschäftsbeziehungen die Auditierung nach amfori BSCI oder den oben genannten äquivalenten Standards voraus. Diese Anforderung gilt seit einigen Jahren für alle Produzenten von Non-Food Eigenmarkenprodukten aus nach amfori BSCI definierten Risikoländern, in denen die METRO Landesorganisationen oder die globale Importgesellschaft METRO SOURCING Ware herstellen lässt. Seit Januar 2019 müssen alle Non-Food Eigenmarkenlieferanten ein gutes Auditergebnis vorweisen.

Mit einem 2016 zusätzlich eingeführten Deal-Breaker-Prozess hat METRO zudem ein Instrumentarium zur Sicherstellung sozial verträglicher Arbeitsbedingungen definiert. Die Bewertungskriterien umfassen die Aspekte Kinderarbeit, Zwangsarbeit, Arbeitssicherheit, dabei insbesondere Brandschutz, und unethisches Verhalten. Verstößt ein Unternehmen gegen die festgelegten Standards, stellt der Deal-Breaker-Prozess sicher, dass Neu- oder Folgeaufträge für die betroffenen Lieferanten und ihre Produzenten so lange ausgesetzt werden, bis die im Deal-Breaker-Prozess erfassten Verstöße behoben wurden.

Sensibilisierung beginnt im eigenen Unternehmen

Um die Erfüllung der sozialen Anforderungen bei unseren Lieferanten nicht nur einzufordern und sicherzustellen, sondern auch zu verbessern, hat METRO 2018 erste Trainings speziell zum Thema Zwangsarbeit in der Lieferkette eingeführt. METRO Türkei, Pakistan, China und Ukraine pilotierten 1-tägige Schulungen für Mitarbeiter in Schlüsselfunktionen. Ziel ist es, die Beschäftigten dafür zu sensibilisieren, potenzielle und/oder tatsächliche Zwangsarbeitsvorfälle zu erkennen, entsprechend zu reagieren und ihnen vorzubeugen. Entwickelt und ausgeführt werden die Trainings in Zusammenarbeit mit amfori BSCI. Ziel ist es, dass alle METRO Landesorganisationen diese Trainings bis zum 30. September 2020 absolviert haben.

METRO SOURCING arbeitet seit Jahren mit den Produzenten vor Ort zusammen und begleitet sie im Rahmen von Schulungen, die dem Verständnis und der Einhaltung der Sozialstandardvorgaben dienen. Nach einer Fokussierung auf Brand- und Arbeitsschutzmaßnahmen in den vergangenen Jahren, standen 2018 erstmals gezielte Corporate-Responsibility-Trainings mit den Lieferanten und Herstellern im Fokus. Im Geschäftsjahr 2017/18 wurden in 13 3-stündigen Workshops 218 Teilnehmer von 160 Produzenten der Produktionsländer Bangladesch, China, Indien und der Türkei zu Themen wie Sozialstandards, Wasserverbrauch, Energiemanagement und Ressourcenschutz geschult. Die Kurse sollen künftig jährlich stattfinden, um das Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen auch bei den Partnern von METRO stärker zu verankern.

METRO ist ein führender internationaler Großhändler mit Food- und Nonfood-Sortimenten, der auf die Bedürfnisse von Hotels, Restaurants und Caterern (HoReCa) sowie von unabhängigen Händlern spezialisiert ist. Die weltweit rund 24 Millionen METRO Kunden können wahlweise in einem der großflächigen Märkte einkaufen, online bestellte Ware dort abholen oder sich beliefern lassen. Mit digitalen Lösungen unterstützt METRO zudem die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmern und Selbstständigen und trägt damit zur kulturellen Vielfalt in Handel und Gastronomie bei. Nachhaltigkeit ist für METRO ein wesentlicher Pfeiler sämtlicher Aktivitäten, im Dow Jones Sustainability Index ist METRO seit vier Jahren Branchen-Primus. Das Unternehmen ist in 36 Ländern aktiv und beschäftigt weltweit mehr als 150.000 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2017/18 erwirtschaftete METRO einen Umsatz von 36,5 Mrd. €. Für die Einzelhandelskette Real mit ihren 34.000 Mitarbeitern hat METRO AG im September 2018 den Verkaufsprozess eingeleitet.